79 research outputs found

    IT-labour goes offshore: regulating and managing attrition in Bangalore

    Full text link
    'Warum halten sich in einer bestimmten IT-Metropole über Jahre hinweg relativ hohe Fluktuationsraten? Und wie gehen transnational operierende Unternehmen aus unterschiedlichen institutionellen Kontexten organisatorisch mit dieser Herausforderung um? Dieser Frage widmet sich das vorliegende Papier auf Grundlage erster Befunde eines laufenden SOFI-Projekts zu transnationaler (indisch-deutscher) Projektarbeit in der Softwareprogrammierung. Auf der Basis von Literatur, Expertengesprächen und Intensivfallstudien in einem indischen Service- Unternehmen sowie einem deutschen Produktunternehmen mit Entwicklungszentren in der südindischen Stadt Bangalore wird argumentiert, dass die anhaltend hohen Fluktuationsraten Ergebnis eines komplexen regulatorischen Kraftfeldes sind, in dem neben Strategien von Unternehmen und IT-Professionals gerade direkte politische Intervention sowie eine aktive Politik der 'Privatisierung von Standardsetzung' eine wesentliche (wenn auch von Staats- und Industrievertretern gleichermaßen geleugnete) Rolle spielen. Anhand der in beiden Untersuchungsunternehmen verfolgten Strategien zur Eindämmung und organisatorischen Kanalisierung von Personalfluktuation wird eine Gleichzeitigkeit von Integration (in den regionalen Arbeitsmarkt) und Differenzierung (in konkreten Managementstrategien) aufgezeigt. Es wird diskutiert, welche Rolle die Zugehörigkeit des Mutterunternehmens zu einem spezifischen institutionellen Kontext dabei spielt.' (Autorenreferat)'How can high rates of attrition persist in a specific IT-hub for years, and how do transnationally operating companies with different institutional backgrounds cope with this challenge organisationally? The present paper addresses this question by presenting first results of a current SOFI-project on transnational (Indo-German) project-work in the field of softwareprogramming. Drawing upon literature, interviews with industry-experts and intensive casestudies in one Indian service-company and one German product-company with developmentcentres in the South-Indian city of Bangalore, it will be argued that high rates of attrition are resulting from a complex regulatory field of force. It is shaped by the strategies of companies and IT-professionals, but also by direct political intervention and an active policy implying a 'privatization of standard-setting', although this is denied by industry and staterepresentatives alike. With respect to the sample-companies' strategies of restricting attrition and of channelling attrition organisationally, a concurrence of integration (into the regional labour-market) and of differentiation (of management-approaches) is stated and the influence of the mother-company's affiliation to a specific institutional context discussed.' (author's abstract

    Viele Wege führen nach Indien

    Get PDF
    Recent developments have caused important changes in the IT industry: while being considered comparatively resistant to international relocation of jobs for a long time, the IT industry's landscape has changed a lot in the course of the 1990s, when IT companies started to make use of low-wage destinations and integrated them in globally distributed workflows. According to many authors the internationalisation of the IT industry does not only put jobs in high-wage countries into jeopardy, but also formalizes and standardizes the working processes, thus significantly limiting the employees´ task discretion. Drawing upon case studies in the Indian subsidiaries of two transnationally operating IT companies, the presented study critically questions this prognosis. The results clearly show that the forms of work organisation and control in the IT industry do not develop homogeneously or uniformly in the course of internationalization. Instead, it is possible to identify specific modes of reorganization that are shaped by varying patterns of internationalization, on the one hand, and the institutional settings of the offshore destinations, on the other hand.

    Öffnung und Schließung von Innovationsprozessen in Open Source Projekten mit Unternehmensbeteiligung

    Get PDF
    In der Softwarebranche hat sich seit den 90er Jahren in Projekten der Open Source Softwareentwicklung (OSS) eine besondere Form gemeinschaftlicher Softwareproduktion etabliert, die zunehmend auch von Unternehmen strategisch eingesetzt bzw. adaptiert wird. Die OSS-Projekte ermöglichen durch die offene und kollektive Form der Wissensproduktion den Austausch zwischen heterogenen und formal unabhängigen Akteuren. Wissensbestände, die traditionell proprietär und auf viele unterschiedliche Akteure verteilt waren, können auf diese Weise zusammengebracht und geteilt werden, um Ressourcen zu bündeln und die Innovationskraft zu steigern. Durch die strategische Beteiligung an offenen, kollaborativen Formen der Wissensproduktion sichern sich Unternehmen den Zugang zu Wissen und Beiträgen externer Entwickler/innen für die Organisation verteilter, offener Innovationsprozesse. Die strategische Beteiligung von Unternehmen erfordert eine zumindest partielle Öffnung der unternehmensinternen Wissensproduktion, intern entwickelte Software wird in das OSS Projekt eingebracht und Mitarbeiter/Innen tauschen ihr Wissen und ihre Entwicklungen offen im Rahmen der OSS Community miteinander aus.Die strategische Beteiligung von Unternehmen an OSS-Projekten kann durch die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen zur Stabilisierung der Communities beitragen, gleichzeitig beinhaltet sie jedoch auch ein extern induziertes Risiko der Schließung des offenen kollektiven Innovationsprozesses im Interesse einzelner Unternehmen. Denn durch die strategische Beteiligung von Unternehmen an OSS-Projekten kommen zusätzlich externe Akteure und Interessen mit je eigenen Schließungsmechanismen ins Spiel. Unternehmen stehen als kommerzielle Akteure vor dem Problem, dass sie als Organisationen primär operativ geschlossen sind, und die „Öffnung“ vormals intern organisierter Innovationsprozesse z.T. erhebliche Unsicherheiten aufwirft. Insbesondere sind offene Innovationsprojekte mit OSS-Communities für Unternehmen aufgrund der gemeinschaftlichen Governance der Community  nur schwer steuerbar und bei Beteiligung mit eigenen (Personal-)Ressourcen auch riskant. Um diese Risiken zu begrenzen, entwickeln Unternehmen eigene Schließungsmechanismen, um die Wirkung der partiellen Öffnung ihrer Innovationsprozesse zu steuern.Ausgehend von diesem doppelten Spannungsverhältnis von Öffnung und Schließung wird am Beispiel eines seit mehr als 15 Jahren fortbestehenden Open Source Projektes mit strategischer Beteiligung von Unternehmen analysiert, welcher verschiedenen Mechanismen sich die Community und die beteiligten Unternehmen bedienen, um den Innovationsprozess zu organisieren und zu steuern. Die zentralen Mechanismen von Öffnung und Schließung werden in ihrer Wechselwirkung herausgearbeitet und die daraus resultierenden Aushandlungsprozesse analysiert, in denen die Akteure das Spannungsverhältnis ausbalancieren und produktiv anwenden. Entscheidend ist die kollektive Handlungsfähigkeit der Community als eigenständiger Organisationsform, die durch Institutionalisierung und soziale Strukturierung ermöglicht wird. Darüber hinaus trägt auch die Bereitstellung von Personalressourcen und offenen Entwicklungsbeiträgen der strategisch involvierten Unternehmen zur Stabilisierung bei. Jede dieser Stabilisierungsmechanismen birgt gleichzeitig Schließungsrisiken, die von den Akteuren aktiv bearbeitet und ausbalanciert werden. Die Besonderheit dieser Konstellation besteht darin, dass der Balanceakt ganz wesentlich von den Entwickler/innen selbst in ihrer Doppelrolle übernommen wird. Doch auch die Unternehmensführung leistet ihren Beitrag zur Balance, indem sie im Unternehmen entwickelte Beiträge für das OSS Projekt öffnet und den Mitarbeiter/innen Spielräume für selbstorganisierte Aktivitäten für und in der Community einräumt.Diese Art des Umgangs mit dem Spannungsverhältnis macht den Balanceakt kompliziert und tangiert nahezu alle Aktivitäten der Akteure, im Gegenzug bietet sie Schutzmechanismen vor Alleingängen und dem Versuch einzelner Unternehmen die Steuerung des Projektes zu dominieren und die grundsätzliche Offenheit des Entwicklungsprozesses auszuschalten. Die gemeinschaftlichen Steuerungsmechanismen der OSS Community mit ihren kollektiven Handlungsorientierungen scheinen in besonderer Weise geeignet das Gesamtinteresse des Projektes gegenüber den Einzelinteressen von Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. Anders als in herkömmlichen Unternehmensnetzwerken bezieht die Steuerung explizit die operative Ebene der Entwickler/innen in die Steuerung des Innovationsprozesses mit ein. Die Steuerung mittels gemeinschaftlicher Mechanismen impliziert allerdings nicht - wie von den frühen OSS Protogonisten und auch in der wissenschaftlichen Debatte erwartet - dass sich mit der OSS Produktion eine Alternative zu kapitalistischer Produktionsweise etabliert, vielmehr etabliert sich - so unsere These - in diesem Bereich der IT-Branche eine gemeinschaftliche Organisationsform für die Koordination überbetrieblicher kollaborativer Innovations- und Produktionsprozesse. Die Herausforderung für OSS-Projekte, aber auch für eine kritische Bestandsaufnahme aus soziologischer Perspektive liegt aus unserer Sicht darin, dieses (notwendige) Spannungsverhältnis offen zu legen und die Möglichkeiten des Ausbalancierens aufzuzeigen. Es zeigt sich, dass dabei weder die gemeinschaftliche Governance der  Community durch die Unternehmen außer Kraft gesetzt werden muss, noch die beteiligten Unternehmen der OSS-Community machtlos ausgeliefert sind

    Kommentar zum Artikel "Hochqualifizierte in einer globalen Arbeitswelt: Von der Erosion der 'Beitragsorientierung' zu neuen Arbeitnehmeridentitäten" von Andreas Boes und Tobias Kämpf

    Full text link
    In Auseinandersetzung mit dem Artikel von Andreas Boes und Tobias Kämpf betont der Kommentar die örtliche Verankerung angeblich "virtueller" IT-Arbeit, die Ungleichmäßigkeit der Branchenentwicklung in verschiedenen Weltregionen und schließlich die Uneinheitlichkeit der Erfahrungen von Beschäftigten mit der Internationalisierung der IT-Branche. Basierend auf eigener Forschung zu IT-Arbeit zwischen Deutschland und Indien deuten die Autoren an, in welche Richtung weiterzudenken wäre, wenn der Fokus nicht nur auf IT-Beschäftigte in Deutschland gerichtet sein soll.While addressing the article from Andreas Boes and Tobias Kämpf, this commentary underlines the local rootedness of supposedly "virtual" IT-work, the heterogeneity of the sector's development in different world regions and, finally, the marked differences between employees' experiences with the sector's internationalisation. Drawing upon their own research on IT-work between Germany and India, the authors propose a future direction which may be followed in order to extend the focus of research beyond IT-professionals in Germany

    Was zeichnet die digitale Transformation der Arbeitswelt aus? Ein Deutungsangebot jenseits von Großtheorien und disparater Empirie

    Full text link
    Die Digitalisierung stellt wohl den zentralen Debattenstrang über gegenwärtige Veränderungen der Arbeitswelt dar. Dystopische Prognosen stehen dabei optimistischen Vorhersagen recht unvermittelt gegenüber. Die Deutung jener Veränderungen, die durch die Digitalisierung auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene ausgelöst werden, stellt für die empirische arbeitssoziologische Forschung aufgrund der Vielzahl und der Varianz der Entwicklungen eine Herausforderung dar. Eine übermäßige Fokussierung auf einzelne, vermeintlich paradigmatische Aspekte der digitalen Transformation birgt die Gefahr einseitiger Generalprognosen. Die bloße Feststellung empirischer Varianz auf betrieblicher Ebene droht hingegen in Bezug auf die theoretische Deutung und die zeitdiagnostische Einordnung der Veränderungen sprachlos zu bleiben. Der Beitrag versucht, in kritischer Auseinandersetzung mit vorliegenden Deutungen, mit dem Begriff des Produktionsmodells einen Ansatz zu umreißen, der synthetisierende Deutungen auf sektoraler Ebene erlaubt. Dies ist als Plädoyer dafür zu verstehen, Veränderungen auf den Ebenen der Produktpolitik und Prozessorganisation systematisch in die Analyse der Veränderungen der Arbeitsprozesse miteinzubeziehen.Digitalisation is at the core of debates about current changes of work today. Dystopian forecasts clash sharply with optimistic predictions. An empirically-grounded identification of major shifts related to the digital transformation of work is a challenging endeavour. Grand theories that extrapolate from phenomena, such as platform business models, entail one-sided accounts and are deficient in their interpretation of the changes of work. Most empirical research, however, has so far only pointed to the variance of trends at company level, largely refraining from synthesising statements and theoretical interpretations. This paper attempts, in a critical discussion of existing contributions, to outline an approach that makes use of the concept of the production model in order to generate synthesising statements at sectoral level. The merit of such an approach is that changes through digitalisation at the levels of product policy and process organisation can systematically be integrated in the analysis of the labour process, thus providing a holistic perspective on its current transformation

    Community-Based Provision of Statin and Aspirin After the Detection of Coronary Artery Calcium Within a Community-Based Screening Cohort

    Get PDF
    ObjectivesWe examined the association of coronary artery calcium (CAC) detected on a screening exam with subsequent statin and aspirin usage in a healthy male screening cohort.BackgroundWhether the presence of CAC, an independent predictor of coronary heart disease outcomes, alters clinical management, such as the use of preventive medications, is unknown.MethodsMen (n = 1,640) ages 40 to 50 years (mean 42 years) were screened for coronary heart disease risk factors and CAC. The CAC scores and risk factors were reported to patients, and results were made available in the electronic medical record; however, medications were not prescribed or recommended by the study. During up to 6 years of subsequent annual structured telephone follow-up, we observed the community-based initiation and persistence of aspirin and statin therapy.ResultsA progressive increase in the incidence of pharmacotherapy was noted over time such that those with CAC were 3 times more likely to receive a statin (48.5% vs. 15.5%, p < 0.001) and also significantly more likely to receive aspirin (53.0% vs. 32.3%; p < 0.001) than those without CAC. In multivariable models controlling for National Cholesterol Education Program risk variables and baseline medication use, CAC was strongly and independently associated with use of either statin (odds ratio [OR] 3.53; 95% confidence interval [CI] 2.66 to 4.69), aspirin (OR 3.05; 95% CI 2.30 to 4.05) or both (OR 6.97; 95% CI 4.81 to 10.10).ConclusionsIn this prospective cohort, the presence of coronary calcification was associated with an independent 3-fold greater likelihood of statin and aspirin usage
    corecore